Kleines Wörterbuch
der marxistisch-leninistischen Fachausdrücke
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A
Arbeiterklasse (heute auch Arbeiter/innenklasse)
B
Bourgeoise ist die Bezeichnung der herrschenden Klasse in der kapitalistischen Gesellschaft sie steht der Klasse des Proletariats unvereinbar gegenüber.
Zur Bourgeoise gehören die Aufsichtsräte und Kapitaleigner der Industrie und der Banken. Besitzer von Produktionsmitteln und auch ganze Familienclans wie diese „Herrschaften„.
C
D
Dialektischer Materialismus
E
F
G
Gesellschaftskritik
H
Historischer Materialismus
I
J
K
Kapital
Kapitalismuskritik
Klassenlose Gesellschaft
Kommunismus
L
Lumpenproletariat
M
Marxistische Philosophie
N
O
P
Q
R
S
Sozialdemokratie
Sozialismus
T
U
V
W
Wissenschaftlicher Sozialismus
X
Y
Z
.
Warum gibt es Fremdwörter im ROTEN MORGEN?
Einige Leser und Leserinnen fragen uns: „Warum gebraucht ihr eigentlich so viele Fremdwörter wie Bourgeoise, Imperialismus, Ökonomismus usw.? Ihr wollt doch eine Zeitung für Arbeiter/innen sein; könnt ihr da nicht wenigstens deutsch reden?“
Wir denken: Einerseits gibt es viele Fremdwörter, die man genauso gut auf Deutsch ausdrücken könnte. Solche Wörter sind wie teure Modeartikel, die wohlhabende Bürger ihren Frauen über die Hintern hängen, um damit anzugeben. Warum soll man z. B. „okkupieren“ sagen, wenn „besetzen“ genau dasselbe ausdrückt? Oder warum soll man sagen „authentische Revolution“, wenn „authentisch“ nur „wirklich“ bedeutet? Eine Revolution ist entweder eine wirkliche Revolution oder gar keine; das Wort „authentisch“ heißt also nur Blablabla und kann völlig gestrichen werden.
Die Verwendung solcher Fremdwörter wird zu Recht kritisiert. Die revolutionären Intellektuellen unter uns, die eine bürgerliche Bildung erhalten haben, neigen noch häufig dazu, solche überflüssigen Fremdwörter zu gebrauchen. Deswegen bitten wir auch unsere Gastautoren/-innen darauf zu verzichten. Wenn es gar nicht anders geht, sollte das Wort mit einem Link zur Erklärung versehen werden.
Aber daneben gibt eine andere Sorte von Fremdwörtern, wie z. B. Bourgeoise, Imperialismus, Ökonomismus usw.. Diese Fremdwörter wurden von Marx und Lenin benutzt. Natürlich plappern wir sie nicht einfach nach, weil sie von den beiden Klassikern benutzt wurden, vielmehr verwenden wir sie, weil es sich dabei um wissenschaftliche Fachausdrücke handelt. Solche Fachausdrücke kann man nicht einfach auf Deutsch genauso gut sagen oder ihnen, wie es die Revisionisten oftmals tun, durch ein neues, angeblich morderneres Wort ersetzen.
Jeder Arbeiter kennt den Fall, dass ein Student in den Ferien im Betrieb mit ihm zusammenarbeitet. Viele Fachausdrücke versteht der Student nicht. Nehmen wir als Beispiel den Bergbau. Die Kollegen reden dort von „Besatz“, von „Stößen“ von der „Kaue“, vom „Gedinge“ usw. Ein Student würde kein Wort davon verstehen. Wenn er jetzt einfach sagen würde ,,redet doch mal deutsch!“, so würde er zu Recht ausgelacht. Es handelt sich ja schließlich um Fachausdrücke, die man für den Bergbau braucht. Wer im Bergbau etwas verstehen will, der muss die Fachausdrücke lernen und kennen.
Ähnlich ist es mit der Gruppe von Fremdwörtern, die wissenschaftliche Fachausdrücke sind. Die kapitalistische Gesellschaft z. B. ist ein Bereich, der mindestens genauso eigenartig und kompliziert ist wie der Bereich des Bergbaus. So wie die Stöße im Bergbau die Friste tragen, so tragen in der bürgerlichen Gesellschaft das Proletariat und die anderen unterdrückten Klassen die Bourgeoise. Deshalb verwenden die Marxisten-Leninisten Fachausdrücke für die Klassen der bürgerlichen Gesellschaft. Genauso ist es z. B. mit dem Imperialismus; damit ist ein bestimmter Typ von kapitalistischer Gesellschaft gemeint, den man genau bestimmen kann.
Nebenbei haben solche Fachausdrücke, die meistens aus dem Lateinischen abgeleitet sind, einen weiteren Vorteil: Sie sind in allen Sprachen gleich. Wenn wir also z. B. gegen den US-Imperialismus demonstrieren, so können unsere spanischen und italienischen Kollegen das sofort verstehen. Die wissenschaftliche Sprache des Marxismus-Leninismus ist also gleichzeitig eine internationale Sprache.
Aus all dem folgt, dass ein Arbeiter, der die Gesellschaft, in der er ausgebeutet wird, wissenschaftlich erfassen will, um sie revolutionieren zu können, einige Fremdwörter lernen muss. Genauso wie ein Student, der den Bergbau verstehen will, die entsprechenden Fachausdrücke lernen muss. Der Rote Morgen möchte allen Leser/innen, allen Genossen/-innen und Sympathisanten/-innen dabei helfen. Deshalb sind wir beim Aufbau enes kleinen Wörterbuchs der marxistisch-leninistischen Fremdwörter (oben). Hier könnt ihr jederzeit nachschauen, wenn ihr bei einem bestimmten Wort unsicher seid.
Es grüßt das Zeitungskollektiv Roter Morgen
Hamburg, 27. August 2021