Wie heißt der neue Bürgermeister von Weeeeeesel?


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Redaktion – 18. Februar 2025

Zwei traditionsreiche Events stehen vor der Tür: Am 23. März steigt bundesweit die Wahl der Hauptriege der neuen/alten Marionetten im Bundestagstheater, und schon acht Tage später finden die beliebten Rosenmontagsumzüge in den Ländern der Jecken statt. Doch die Bürger der kleinen Hansestadt Wesel am unteren Niederrhein können sich auf ein weiteres Highlight freuen: Der Ex-Karnevalsprinz und Ex-Schützenkönig André Nitsche tritt zur Wahl des Weseler Esels an und fühlt sich gleich der CDU und der FDP verpflichtet.

Eselkandidat André mit seiner Gattin Susanne, in ihrer Rolle als Karnevalsprinzenpaar von Wesel

Für den Rosenmontagszug durch Wesel haben sich die Christdemokraten etwas ganz Besonderes ausgedacht und sorgen schon heute für Aufregung: Sie haben 125 Kilogramm Kamelle an Karnevalsvereine gespendet – versehen mit Wahlwerbung für ihren Bürgermeisterkandidaten. Ein kluger Schachzug, denn mit den Aufschriften der Kamelletütchen und ihrem süßen Inhalt weiß dann jeder Weseler, bei welchem Esel er sein Kreuz machen soll.

„Brauchtum bewahren – Zukunft gestalten“ steht fett auf den Tüten, und doch ist das Ganze nur ein Abklatsch einer beliebten Arschkriecher-Masche der Parteien gegenüber den Wählerinnen und Wählern. Schon 1928 hatten die Berliner Sozialdemokraten eine ähnliche Idee. Zur Reichstagswahl verteilten die Noske-Brüder Toilettenseife mit folgendem Aufdruck:

SPD-Seite rekonstruiert, Red. RoterMorgen

Der linke Kabarettautor Julian Arend  nahm dieses zum Anlass das Seifenlied zu schreiben, in dem er den Verrat der Nolkepartei an den Arbeitern anprangerte. Der Genosse Ernst Busch machte diesen Song bekannt.

Das Seifenlied

Wir haben unsre Brüder
mit Wahlkampfseife bedacht.
Das tun wir das nächste Mal wieder;…………………..
es hat sich bezahlt gemacht.…………..

Wir schlagen Schaum.
Wir seifen ein.
Wir waschen unsre Hände
Wieder rein.

Wir haben ihn gebilligt
den großen heiligen Krieg.
Wir haben Kredite bewilligt,
weil unser Gewissen schwieg.

Wir schlagen Schaum.
Wir seifen ein.
Wir waschen unsre Hände
Wieder rein.

Dann fiel’n wir auf die Beine
und wurden schwarz-rot-gold.
Die Revolution kam alleine;
wir haben sie nicht gewollt.

Wir schlagen Schaum.
Wir seifen ein.
Wir waschen unsre Hände
Wieder rein.

Wir haben die Revolte zertreten
und Ruhe war wieder im Land.
Das Blut von den roten Proleten,
das klebt noch an unsrer Hand.

Wir schlagen Schaum.
Wir seifen ein.
Wir waschen unsre Hände
Wieder rein.

Wir haben unsre Brüder
mit Wahlkampfseife bedacht.
Das tun wir das nächste Mal wieder;
es hat sich bezahlt gemacht..

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Text: Julian Arendt,
Musik: Otto Stranzky,
gesungen von Ernst Busch

 

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