Redaktion – 2. Juni 2020
Wann wird ein Polizist ein Bulle? Spätestens dann, wenn er anfängt die Interessen des Kapitals, ohne Rücksicht auf bestehende Gesetze und Moralvorstellungen zu verteidigen. Wenn er sich daran beteiligt Menschen zu verprügeln und zu foltern, um ihnen eine „Lektion“ (vorzeitige Strafe) zu erteilen, wenn er in zivil an Protestaktionen teilnimmt und als Provokateur die Mengen anstachelt, gegen die Polizei vor zu gehen… Ja das ist die allgemeine Meinung unter uns Linken. Aber ist er nicht schon ein Bulle, wenn er sich so verhält, wie diese Blauuniformierten am 29. Mai 2020 in Wanne-Eikel?
und das Gleiche noch einmal aus einem anderen Blickwinkel
Nur durch die Videos wird das ganze Ausmaß deutlich. Die Polizei drehte den Fall nämlich komplett um.
Hierzu stand im Polizeibericht:
Am 29. Mai (Freitag), gegen 20.50 Uhr, wurde eine Streifenwagenbesatzung der Polizeiwache Wanne-Eickel zu einer häuslichen Gewalt in einem Mehrfamilienhaus an der Lindenstraße gerufen.
Kurz nach dem Eintreffen der beiden Polizeibeamten kam es vor dem Haus zu Widerstandshandlungen. Diese gingen von einem Mann sowie einer Frau aus und machten das sofortige Hinzuziehen von Verstärkungskräften erforderlich. Es kam zur Anwendung von körperlicher Gewalt sowie des Einsatzes von Pfefferspray und des Schlagstocks.Die Beamten, nahmen die beiden Herner, die eine ärztliche Untersuchung ablehnten, zwecks Sachverhaltsabklärung und Anzeigenerstattung mit zur Wache. Danach wurden sie wieder entlassen. Die Angaben zu einer häuslichen Gewalt haben sich nicht bestätigt.
Im Netz sind Videosequenzen von diesem Polizeieinsatz aufgetaucht, die in den sozialen Netzwerken diskutiert und kommentiert werden.
Die intensive polizeiliche Nachbereitung des Einsatzes dauert zurzeit noch an.
Ein unbewaffneter Mann schützt seine Frau, hält die Hände hoch, widersetzt sich nicht und wird dennoch brutal behandelt. Ist das der Polizeialltag von „Toto und Harrys“ Kollegen, die doch immer verständnisvoll und im Dienste der Gerechtigkeit sind?
Wir möchten gerne diesen Artikel mit Euch zusammen zu Ende schreiben! Bitte setz Eure Kommentare unten in den Kommentarbereich.
Eure Redaktion
ROTER MORGEN
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In unserer Klassengesellschaft ist die Polizei der Büttel der Bourgeoisie. Es mag eine schöne Vorstellung sein, wenn die Marketingstrategen von der Polizei als Freund und Helfer sprechen, dann ist das eben nur Marketing. Viele Aktionen kommen gar nicht ans Tageslicht. In Hamburg gibt es Polizeistationen, die bekannt für ihre Übergriffe sind. Ein „Bulle“ wie im Großstadtrevier gibt es nur im Fernsehen. Die Realität spricht eine andere Sprache.
Es erstaunt mich immer wieder, solche Szenen zu sehen. In letzter Zeit immer wieder und öfter, was aber vielleicht nicht auf eine Steigerung, sondern auf die vermehrte Verbreitung in den sozialen Medien hinweist.
Als Sozialarbeiter kenne ich viele Polizisten, die vollkommen anders agieren, die vorsichtig und behutsam sind und emphatisch-pädagogisch wirken.
Aber als Demonstrant in Grohnde, Brockdorf und Wackersdorf habe ich auch vor dem Megaphon-Befehl „Knüppel frei“ auch große Angst gehabt.
Die Arbeit von Polizisten ist mit Sicherheit nicht einfach. Oft müssen sie auch Dinge tun, die sie eigentlich nicht tun wollen. Andere sind auch einfach nicht ausreichend ausgebildet und mit eskalierenden Situationen überfordert. Und wieder andere nutzen Ihre Macht und benehmen sich unangemessen aggressiv. Was das in seiner Steigerung bedeutet, erleben wir zur Zeit gerade in den USA. Und je rechter die Politik ist, desto brutaler und hemmungsloser ist auch die Polizei
Die Polizei ist chronisch unterbesetzt, schlecht ausgebildet und deshalb oft überfordert. Überforderte Menschen neigen zu Gewalttaten, das wird in den Videos deutlich. Es gibt aber leider auch immer mehr Polizisten, die nur bei der Polizei sind, um ihre Komplexe zu kompensieren, die sind dann richtig gefährlich und müssen aus dem Dienst entfernt werden.
Seit Jahren kann auch beobachtet werden, daß Polizisten bei Bürgern mit Migrationshintergrund mit unnötiger Härte vorgehen, das ist nicht zu tolerieren und muß für die Beamten eine Entfernung aus dem Polizeidienst und Bestrafung zur Folge haben.
Leider sind Polizisten, die ihren Job im Dienste der Gemeinschaft verrichten, immer seltener anzutreffen. Immer mehr „Freunde und Helfer sind politisch von Rechts beeinflusst und machen den Job, weil sie gerne Macht über andere ausüben. Unter dem Vorwand die Bürger vor den „Ausländern“ und den „versifften Linksautonomen“ beschützen zu müssen verbreiten sie den Terror, den sie eigentlich verhindern sollten.
Was tun? Auf die Gefahr hin, dass es zu einem Mangel an Polizeikräften kommt, muss in Zukunft ein psychologisches Gutachten bestätigen, dass der Anwärter nicht aus den falschen Gründen zur Polizei gehen. Verbindungen zu Rechtsextremen sind ebenso ein NO GO und die Unterwanderung der Sicherheitskräfte durch Neonazis muss strengstens bekämpft werden. Das beginnt schon bei der Bundeswehr, dem Rekurtierungsraum Nr. 1 der Polizei.
mfg Rui Filipe Gutschmidt
Mit derartigen Aktionen tut sich die Polizei keinen gefallen. Aber es wird ähnlich sein, wie mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde, es wird im Beschwerdefall die Beschwerde zurück gewiesen und alles ist wie vorher. Erst wenn der Protest in überregionalen zivilen Ungehorsam endet, werden die Verantwortlichen tätig. Bis dahin ist die Polizei auf dem besten Weg, ein korruptes Verhalten wie in Amifilmen zu kopieren.
Es ist mir egal, ob ein Bulle Komplexe hat, schlecht ausgebildet ist oder unter Druck steht. Das was wir gerade aus Minneapolis und Wanne-Eikel gehört und gesehen haben, sind widerwertige Verbrechen. Rassistisch, krupelos und menschenverachtend. Bullen morden und foltern, was gibt es daran noch zu beschönigen?!
Solche Verbrecher müssen sofort aus dem Dienst gezogen werden und vor Gericht gestellt werden! Aber ich erhoffe mir von der Klassenjustiz nicht mehr, als Versetzungen und Verweise. Auch dieser Filmfritze Torsten Heim alias Harry ist ein schmieriger Rassist.
Zur Frage, wann ist ein Polizist ein Bulle stimme ich der Redaktion voll zu. Immer dann, wenn er den Schutz des Kapitals in die eigenen Hände nimmt und das Gebot der Neutralität verletzt. Ich selber habe keine besonderen Erfahrungen mit Bullen gemacht aber mein Vater war in Brokdorf dabei als die Demonstranten von hinten auf dem Rückmarsch überfallen und verprügelt wurden. Er war dabei als in einem Polozeirevier Kurdische Freunde gefoltert wurden, sie wurden immer wieder mit dem Kopf an einen Sicherungskasten gestoßen bis sie sagten was sie sagen sollten.
Nehmt die Sache nicht zu harmlos! Es ist nicht der Anfang, wir sind schon voll im Unrechtsstaat! Die Bullen haben einen Ehrenkodex der besagt das einer den anderen niemals verpfeift. So enden die meisten Prozesse mit Freisprüchen oder lapidaren Strafen.
Lasst Euch nichts gefallen! Filmt Ausschreitungen der „Beamten“! Bringt Verbrechen zur Anklage! Unterstützt die Potestaktionen!
Ich habe vor Kurzem schon einen Artikel gelesen, in dem es um Polizeigewalt ging. Das Problem ist nicht neu. Es werden pro Jahr circa 2000 derartige Fälle gemeldet aber leider kommen nur 3% davon vor Gericht, was aber nicht heißt, dass es dann zu einer Verurteilung der Beamten kommt (hier eine Quelle über eine Untersuchung: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_83816478/polizeigewalt-warum-kaum-ein-beamter-im-dienst-verurteilt-wird.html)
Wertschätzung leider erst nach dem Tod. Du bist das Sandkorn gewesen, welches eine Sanddüne in Bewegung gebracht hat. Findet jetzt ein Weiterdenken und eventuelles Umdenken statt oder bleibt es beim Macht- und Profitinteressengesteuerten Gerangel? Kennt ein lebendiges System, welches den Schleier des sich Vollkommenannehmens abgelegt hat, den Kern wozu es da ist?