
Heinz Ahlreip – 12. Mai 2025
Serie 500 Jahre deutscher Bauenkrieg

Vor 495 Jahren, am 27. Mai 1525, wurde Thomas Müntzer – Theologe, Revolutionär und Wortführer der aufständischen Bauern – nach der blutigen Niederlage bei Frankenhausen von fürstlichen Söldnern gefoltert und hingerichtet. Während Martin Luther noch heute als Vater der Reformation gefeiert wird, blieb Müntzer lange im Schatten des großen Reformators – als Ketzer diffamiert, als Träumer verlacht.
Doch Müntzer war weit mehr: ein kompromissloser Streiter für soziale Gerechtigkeit, ein Theologe der Tat, der das Evangelium nicht zur Befriedung, sondern zur Befreiung der Unterdrückten verkündete. In scharfem Gegensatz zu Luther, der sich früh mit der Obrigkeit arrangierte, stellte sich Müntzer gegen Fürstenwillkür, Leibeigenschaft und kirchliche Heuchelei. Wer Müntzer würdigt, würdigt einen der ersten, die das Wort Gottes gegen die Herrschaft der Gewalt erhoben – und mit dem Leben bezahlten.
Zur Einleitung der Würdigung Thomas Müntzers im Rahmen der Serie ‚500 Jahre Deutscher Bauernkrieg‘, die ich redigiere, möchte ich Euch den deutschen Spielfilm ‚Thomas Müntzer‘ aus dem Jahre 1956 empfehlen.
>>> Dienstag, 13. Mai: MDR, 22:55 Uhr <<<

Inhalt:
Der Film schildert das Schicksal des Pfarrers Thomas Müntzer, der zum Führer und Ideologen der Reformation im Deutschland des 16. Jahrhunderts wird. 1523 kommt er mit seiner Frau Ottilie ins thüringische Allstedt, um eine Pfarrstelle zu übernehmen. Mutig tritt er für die Lehre Luthers ein, aber während dieser sich von den Volksmassen abwendet, wird Müntzer zu deren Sprecher. Er muss nach Süddeutschland fliehen, schließt sich dort den aufständischen Bauern an, aber es zieht ihn wieder nach Thüringen. In Mühlhausen stößt er zu Heinrich Pfeiffer, mit dem er die Stadt 1525 zum Zentrum der thüringischen Bauernerhebungen macht. Doch es kommt zum Konflikt mit den Bauern und Handwerkern, die nicht begreifen, dass ihre einzelnen Aktionen zu einer großen nationalen Erhebung zusammengeführt werden müssen, um erfolgreich zu sein. Müntzer geht nach Frankenhausen, wo sich ein führerloses Bauernheer versammelt hat. Der Verrat beginnt in den eigenen Reihen. Nach der Niederlage gegen das Fürstenheer wird Müntzer gefangen genommen und hingerichtet. Seinen Mitstreitern hinterlässt er die Aufforderung, sich nun mit den Brüdern aus Rhein und Main zu verbünden. Ganz Deutschland müsse ins Spiel kommen: „Die Bösewichter müssen dran.“
Filmtext:
Thomas Müntzer. Literarisches Szenarium von Friedrich Wolf. In: Deutsche Filmkunst 1954/2. Außerdem in: Friedrich Wolf: Filmerzählungen. Berlin: Aufbau-Verlag 1959.(Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992)
Informationen zur Digitalisierung/Rekonstruktion des Films:
Der DEFA-Film „Thomas Müntzer“ wurde 1956 uraufgeführt. 17 Jahre später, anlässlich des 450. Jahrestages des Bauernkrieges, sollte er erneut eingesetzt werden. Wegen der „veränderten politischen Situation“ wurden Kürzungen von Szenen beschlossen, die einen gesamtdeutschen Bezug hatten. Regisseur Martin Hellberg kürzte seinen Film um fast ein Viertel.
Für die digitale Bearbeitung 2015 wurde die Ursprungsfassung aus unterschiedlichen Bild- und Tonmaterialien anhand des Drehbuchs wieder zusammengesetzt.
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