Redaktion – 15. Dezember 2020
Am kommenden Samstag wollten die Kollegen und Kolleginnen der Hamburger Hafenbetriebe für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und anständige Tarife demonstrieren! Heute hat die Gewerkschaft ver.di wegen des Lockdowns die Kundgebung und Demo abgesagt!
Dazu heißt es u. a.: „(…) das was sich angebahnt hat, ist nun Realität. Wir verschieben die Demonstration vom 19. Dez. in das nächste Jahr. Das Orga-Team sieht sich hier ganz klar in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen. Für uns, für euch, aber auch für die Menschen der Stadt. (…) Wir wollen die Bürger der Stadt auf unserer Seite haben und uns nicht vom Arbeitgeber vorwerfen lassen wir seinen verantwortungslos. (…) Weil aufgeschoben ist nicht aufgehoben und unser Kampf geht gerade erst los!„
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Worum geht es?
Ohne Hafenarbeiter keine Profite!
Unsere Hafenarbeiter/innen sind gewarnt und beängstigt, wenn sie auf die Krise der Luftfahrt blicken und wollten deshalb am Samstag auf die Straße gehen, um zu zeigen, dass sie nicht bereit sind, fürs Kapital zu bluten! Eine große Kampfstärke ist gefordert und die Gewerkschaft ver.di steht wieder einmal vor der Entscheidung: „Tarif- und Arbeitskampf bis zum Sieg“ oder „Beschwichtigungsaktionen“ und „klein beigeben“. Deshalb kann diese Demo nur ein Auftakt zu weiteren Maßnahmen bis hin zum kompletten Streik der Kollegen/innen im Dienstleistungsgewerbe sein. Streiks dienen der Schädigung der Kapitalisten und das Streikrecht ist ein Bestandteil der Waffengleichheit von Arbeitern und Kapitalisten. Doch die Kapitalisten wollen nicht mal Waffengleichheit, sondern bedingungslose Kapitulation der Arbeiter.
Dazu Kollege Lars Stubbe, Gewerkschaftssekretär im Fachbereich Verkehr bei ver.di Hamburg
„Das Geschrei über zu hohe Löhne und zu gute Arbeitsbedingungen im Hafen ist unglaubwürdig: Die Tarife spiegeln die Wirtschaftskraft der Unternehmen und sind von den Mitgliedern erkämpft. ver.di wird nicht akzeptieren, dass Geschäftsführungen und Vorstände die Profite der Aktionäre durch Arbeitsplatzabbau und Lohnkürzung sichern“.
„Der Erhalt des Gesammthafenbetriebes (GHBs) ist für alle Hafenbeschäftigten entscheidend, weil er die Arbeitsbedingungen und Tarife sichern hilft. ver.di fordert die Hafenwirtschaft und den Senat zu einem klaren Bekenntnis für den GHB auf. Eine Insolvenz des GHB, wie jetzt in Bremerhaven, führt gesellschaftspolitisch in die Vorkriegszeit, als nständige Bittsteller waren. Dagegen werden sich ver.di und die Beschäftigten mit aller Macht wehren“.
In Zeiten der Weltwirtschaftskrise fällt den Hafenarbeitern eine besondere Bedeutung zu. Die Kapitalisten weichen gern per Streikbruch auf andere Länder aus und holen sich da Material, wo die Arbeiter am übelsten gewürgt werden. So haben die Hafenarbeiter solidarisch traditionell „closed port“ gemacht, wenn so etwas passiert ist. Doch schon lange passiert das bei ver.di nicht mehr.
Da wird Streik gebrochen, was das Zeugs hält. Und so haben die Hafenarbeiter von Rotterdam mit den Bugsierschiffern den Hafen dichtgemacht, während der DGB mit ver.di in den deutschen Häfen rum rannte und um Überstunden bettelte. Als das raus kam, schmissen auch deutschen Kollegen flugs die Brocken hin.
Wir fordern:
Sofortige Aufdeckung der Pläne
von Eurogate und HHLA!
Keine Kündigungen im
Hamburger Hafen!
Hafenarbeiter und alle Werktätigen
Hand in Hand gegen weiteren
Sozialabbau und Einfriefung der Löhne!
„Corona“ ändert nichts an dem Verhältnis
von Lohnarbeit und Kapital!
Deshalb geht der Klassenkampf weiter!
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Anhang:
Arbeitskämpfe im Hamburger Hafen. 1972 bis 1982
……………………..(Klick aufs Bild)
Wir brauchen wieder Gewerkschaften wie 1920, die hatten noch Biss, die wollten noch etwas erreichen!
Heute sind die Gewerkschaftsbosse fett und zu Politik nah!
„Ohne Hafenarbeiter keine Waren und nichts zu essen!
Die Kollegen/innen im Hamburger Hafen leisten rund um die Uhr anstrengende und gefährliche Arbeit, die die Versorgung der Menschen in Hamburg und Deutschland sicherstelt.“
Das einzige was unser Hafenarbeit sicherstellt ist, dass das Bedürfniss des Kapitals nach Mehrwert befriedigt wird.
Kommunisten sollten eigentlich wissen, dass die Arbeit im Kapitalismus nicht zur Versorgung der Bevölkerung dient.
Wir meinen das Gleiche Genosse“ Es ist blos nicht eindeutig genug formuliert und wird verbessert.
Danke für die Kritik.
Rot Front Fiete n der Redaktion
Verbesserter Text:
„Ohne Hafenarbeiter keine Waren und nichts zu essen!
Die Kollegen/innen im Hamburger Hafen müssen, wie alle Werktätigen tagtäglich ihre Arbeitskraft verkaufen, um existieren zu können. Sie leisten rund um die Uhr eine anstrengende und gefährliche Arbeit, die die Versorgung der Menschen in Hamburg und Deutschland sicherstellt. Die Bosse der Hafenbetriebe jammern, doch der derzeitige Umschlag ist nur konjunkturell, aber nicht systemisch geschwächt, die Prognosen für 2021 zeigen nach oben. Eurogate und HHLA, die beiden führende Transportunternehmen im Hamburger Hafen, haben Lohnstillstand und Entlassungen in Aussicht gestellt. Deshalb fordern die Hamburger Kollegen eine Transparenz über deren Pläne, die wie immer allein der Sicherung der Profite der Bosse dienen.“
Ja, geht auf jeden Fall in die richtige Richtung.
Für das Kapital sind die Bedürfnisse der Menschen ein Hebel. So macht es seinen Profit.
Bayer-Monsanto hat zb das Motto: „We feed the world.“ zu deutsch: „Wir füttern die Welt“ Richtigerwiese müsste es stattdessen heissen: „Wir profitieren vom Hunger der Welt.“
Man sollte dem Kapital also nicht unterstellen, dass es ihm um die Versorgung menschlicher Bedürfnisse geht. Es geht ihm allein um die Ausnutzung von Bedürfnissen.
Demonstrieren? Keine Sau, weder Kapitaleigentümer noch Diätenkorrupti interessieren Demonstrationen.
Wer nicht wenigstens streikt, wird erfahrungsgemäß auch nicht wahrgenommen.
So ist es Maik, nur hast Du die Vorbereitung der Massen vor Ort nicht mit in Betracht gezogen. Die sind, wenn richtig gemacht, eine gute Grundlage für weitere Aktionen.
Und das Ganze auch, um Druck auf die Gewerkschaftsleitungen aus zu üben. Wenn ein Stadtteil hinter den kämpfenden Kollegen steht, kann den Forderungen mehr Nachdruck gegeben werden.
Diese vorbereitende Demo sollte ja eine Demo aller betroffenen Familien sein.
Der Artikel endet mit: „Nur ein konsequenter, umfassender Arbeitskampf, der den Kapitalisten richtig wehtut, kann zum Erfolg führen! RoterMorgen ist dabei mobilisiert, berichtet, deckt auf und klagt an!“
Er ist nicht die Bekanntgabe einer nicht statt gefundenen Demo, sondern schildert die Situation der Kollegen im Hafen, deckt Hintergründe auf, klagt die Haltung der Gewerkschaftsführung an. Macht Vorschläge für Kampfformen und stellt am Ende ganz konkrete Forderungen auf.
Rot Front Nico