
Redaktion – 25. März 2025
„Die Wissenschaft ist der gesellschaftlich bedingte Prozess der Erkenntnis der objektiven Welt, dessen Ergebnisse ein sich ständig entwickelndes System von Erkenntnissen darstellen, das von der Gesellschaft für die Umgestaltung der Wirklichkeit ausgenutzt wird.“
Diese bemerkenswerte Definition findet sich in einem 1974 im Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin erschienenen Buch auf Seite 215: Das philosophische Erbe W. I. Lenins und Probleme des modernen Krieges, herausgegeben unter der Redaktion von Generalmajor Prof. Dr. sc. A. S. Milowidow und Oberst Prof. Dr. sc. W. G. Koslow. Eine bemerkenswerte Auffassung davon, was unter Wissenschaft zu verstehen ist. Erstens wird ein neutraler Begriff von Wissenschaft verwendet. Es ist jedoch entscheidend, zwischen dem Marxismus-Leninismus und der bürgerlichen Ideologie zu unterscheiden – nicht zwischen Wissenschaft im Allgemeinen. So, wie es im Mittelalter nur eine feudale Ideologie gab, ist Ideologie stets eine verzerrte Widerspiegelung der Wirklichkeit im Interesse der Herrschaftsansprüche reaktionärer Minderheitsklassen.
Kurzgefasst sagen die Autoren: Die Wissenschaft ist die Erkenntnis der objektiven Welt mit dem Ziel, diese umzugestalten. Für den bürgerlichen Horizont mag das genügen. Den revolutionären Interessen der Arbeiterklasse und der ausgebeuteten Bauern ist diese Definition jedoch nicht nur unzulänglich, sondern inakzeptabel. Sie leistet keinen Beitrag zur Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus. Aus revolutionärer Sicht kann die korrekte Formulierung nur lauten: Der Marxismus-Leninismus ist die Erkenntnis der objektiven Welt zwecks ihrer revolutionären Umgestaltung.
Der blinde Wissenschaftskult, der Wissenschaft rein positiv betrachtet, ist aus marxistisch-leninistischer Sicht eine spezifisch bürgerliche Erscheinung. Man denke nur an die von Diderot initiierte, 1751 erstmals veröffentlichte Enzyklopädie (Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers), die das gesamte Wissen ihrer Zeit, einschließlich des Wissens über Handwerkskunst, versammeln sollte. Hegel erklärte in seiner Antrittsvorlesung 1821 in Berlin, dass er sein Leben der Wissenschaft geweiht habe. Das Wort „geweiht“ hat jedoch einen religiösen Beigeschmack, denn tatsächlich versuchte Hegel, das Christentum wissenschaftlich zu begründen – ein reaktionärer Akt. Ein aufgeklärter Mensch hätte gesagt, dass er sein Leben der Wissenschaft gewidmet habe.
Der grundlegende Unterschied zwischen bürgerlicher Ideologie und Marxismus-Leninismus besteht darin, dass die bürgerliche Ideologie das Privateigentum an den Produktionsmitteln unter dem Deckmantel einer angeblich objektiven, wissenschaftlichen Erhabenheit verewigen will. Der Marxismus-Leninismus hingegen, der kein Dogma ist, sondern eine Anleitung zum revolutionären Handeln, betont, dass er sich im Kommunismus – einer Gesellschaft ohne Klassenkämpfe – erübrigt. Er fordert einen radikalen Bruch: Zunächst muss der bürgerliche Staatsapparat vollständig zerschlagen werden. Danach folgt das Absterben des gesamten Überbaus. In der Pariser Kommune wurden nach der proletarischen Machteroberung am 18. März 1871 der Polizei alle politischen Funktionen entzogen. Die Richtung stimmte. Natürlich ist eine kommunistische Gesellschaft ohne Klassenkämpfe eine apolitische Gesellschaft – und somit auch eine ohne Gesellschaftswissenschaften.
Mit dem Aufkommen des Revisionismus wurden die Gesellschaftswissenschaften immer weiter aufgewertet, bis sie sich im Kommunismus schließlich zu den Naturwissenschaften hinzugesellten. Bürgerliche Soziologie zum Beispiel existiert nur, weil in Ausbeutungsgesellschaften die Beziehungen zwischen Menschen entfremdet sind – ein Zustand, der im Kommunismus nicht mehr besteht und somit die Soziologie überflüssig macht. Der Marxismus-Leninismus betrachtet den Kommunismus keineswegs als ein absolutes Paradies:
„Wir sind keine Utopisten und leugnen durchaus nicht die Möglichkeit und Unvermeidlichkeit von Ausschreitungen einzelner Personen und ebensowenig die Notwendigkeit, solche Ausschreitungen zu unterdrücken. Aber erstens bedarf es dazu keiner besonderen Maschine, keines besonderen Unterdrückungsapparates; das wird das bewaffnete Volk selbst mit der gleichen Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit bewerkstelligen, mit der eine beliebige Gruppe zivilisierter Menschen sogar in der heutigen Gesellschaft Raufende auseinanderbringt oder eine Frau vor Gewalt schützt.“¹
¹ Lenin, Staat und Revolution, Werke, Band 25, Dietz Verlag, Berlin, 1960, Seite 478.
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Z. Zt. nutzen das nur die ELITEN und Politiker für ihre Interessen! Das Volk bleibt unwissend, weil kaum eine Übermittlung oder gar Schulung der wissenschaftlichen Erkenntnisse stattfindet. So bleibt der MICHEL immer schön brav und damit beherschbar.