Kubas Ärzte lassen US-Regierung schäumen

Kubanische Ärzte in Norditalien im Kampf gegen den Corona-Virus. Bild: YouTube

Kuba schickt medizinische Hilfe bis nach Norditalien und rettet dort Menschenleben, weil die EU-Nachbarn zu spät reagieren. Die USA warnen vor Missbrauch, die UN vor Sklaverei.

Wenn schon ein Industrieland wie Italien nach Unterstützung kubanischer Ärzte ruft, müssen sie wohl gut sein. Bewiesen haben sie das schon häufig. Wie etwa im Jahr 2014, als die Mediziner vor Ort in Westafrika waren, als Ebola dort Grauen und Tod verbreitete und damit Angst im Globalen Norden. Havanna schickte zusätzliche Teams nach Guinea, Sierra Leone und Liberia, wo sie die Sterblichkeitsrate von 50 Prozent auf 20 Prozent senkten. Dafür erhielten die Ärzte eine Auszeichnung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Das wirkt angesichts der Vorwürfe der USA und der UN skurril.

Mit im Gepäck hatten die Teams damals wie mutmaßlich heute „Interferón Alfa 2B“. Das Abwehrkräfte stärkende Medikament wurde in Kuba entwickelt und wird in China vom kubanisch-chinesischen Unternehmen „Heber Chang“ hergestellt. Es kommt unter anderem bei Hepatitis oder Aids erfolgreich zum Einsatz. Es ist auf diversen offiziellen Listen mit potenziellen Arzneien zur Behandlung von Covid-19 zu finden. Die Wirksamkeit ist zwar bislang nicht eindeutig belegt. Doch Dutzende Länder haben bereits in Havanna angefragt, wie sie das Arzneimittel bestellen können.

W. N.

Quelle

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4 Kommentare

  1. KUBAS Zeitenwende steht bevor.

    »Der Mangel ist ebenso real wie die Frustration vieler, vor allem junger Kubaner, die die Errungenschaften der Revolution für selbstverständlich nehmen, auch wenn ihnen das Internet illustriert, dass Bildung und Gesundheitsversorgung bei den karibischen und lateinamerikanischen Nachbarn nur den Besserverdienenden ausreichend zur Verfügung stehen.«

    Vgl. Neues Deutschland *

    Leserbrief

    Die Exilkubaner holen sich ihre verfallenen Häuser und Fabriken zurück. Mit und in Folge der Sanierung explodieren die Mietpreise, vor allem in den Städten und Zentren der bisherigen Touristik. Neue Arbeitsplätze gibt es vor allem für hochqualifizierte Fachkräfte. Zugleich erhöht sich auch in den übernommenen und zunehmend modernisierten Betrieben die von der neuen Betriebsleitung geforderte Arbeitsleistung. Eine innerbetriebliche Mitsprache der vom Lohn abhängig Beschäftigten wird ausgeschlossen. Die Mehrzahl der Mitarbeiter:innen in staatlichen Einrichtungen, Behörden und Ministerien wird freigesetzt, verliert den Arbeitsplatz und Lebensunterhalt.

    Die bisherige freiwillige weibliche und männliche Prostitution auf eigene Rechnung wird von den alten und neuen Zuhältern der vormaligen Exilkubanern aus US-Florida gewaltsam beendet. Spielkasinos, Nachtclubs und Bordelle der gehobenen Preislagen für die zahlungskräftige Kundschaft aus den Vereinigten Staaten, EU-Europas und den Golf-Emiraten werden eröffnet.

    Die Gesundheitsleistungen werden privatisiert und die höheren Bildungseinrichtungen werden kostenpflichtig.

    Wer über Familienmitglieder und Verwandte in den USA und Europa und damit über den Zugang an Devisen in US-Dollar und Euro verfügt, der kann auch – noch besser als bisher – an den gehobenen und neuen Konsummöglichkeiten teilnehmen.

    ►Zugleich setzt für einen Großteil der kubanischen Bevölkerung – nach wenigen Monaten des Übergangs in die neue Gesellschaft – die zunehmende psychische und soziale Ernüchterung ein.

    Wie in den Vereinigten Staaten auch, so wird ein großer Teil der Kubaner, vor allem auch Frauen, die Kinder und Jugendlichen, vom materiellen gehobenen Lebensstandard und den größeren Konsummöglichkeiten ausgeschlossen. Zwangsläufig und in Entbehrung einer gesellschaftlichen Alternative wird die Kriminalität und Korruption auf allen Ebenen der kubanisch-amerikanischen Gesellschaft zurückkehren und sich im ganzen Land festsetzen.

    ►Jugendgangs und Drogenkriminalität werden sich massiv ausbreiten.

    PS: Ebenso ist die nationale Eingemeindung Kubas als ein neuer Bundesstaat der USA nicht ausgeschlossen. Darüber werden aber die neuen Bordellbesitzer und Geschäftsleute, vor allem in den USA, entscheiden!

    * Proteste in Kuba: Kubas Regierung braucht Erfolge (nd aktuell) (nd-aktuell.de)
    https://www.nd-aktuell.de/artikel/1154366.proteste-in-kuba-kubas-regierung-braucht-erfolge.html

    Vgl. Massenproteste in Kuba: »Die Menschen haben die Angst verloren« – DER SPIEGEL

    12.07.2021, R.S.

  2. Einmischung der USA in Kuba.

    »Nach dem Sieg der Kubanischen Revolution 1959 verhängte der damalige US-Präsident Dwight Eisenhower unverzüglich Wirtschaftssanktionen gegen Kuba und beauftragte die CIA mit einem Plan zum Sturz Fidel Castros. Neben zahlreichen Attentaten auf den Revolutionsführer und der Unterstützung der übrig gebliebenen bewaffneten Oppositionskräfte in Kuba entwickelte die CIA 1960 einen Plan zur militärischen Invasion der Insel.

    Washingtons Plan sah die Vorbereitung und Bewaffnung einer Partisaneneinheit vor, an der sich kubanische Dissidenten beteiligen würden. Die CIA sollte die Aktivitäten verschiedener bewaffneter Gruppierungen und der kubanischen Oppositionellen koordinieren. Dabei rechneten die Amerikaner damit, dass ihre Invasion einen Aufstand gegen Castro auslösen würde, so dass viele kubanische Soldaten desertieren würden. Den ersten Angriff sollten Flugzeuge mit kubanischen Flaggen mit Luftschlägen unterstützen, die angeblich von „kubanischen Aufständischen“ gesteuert wurden.

    Am 15. April begannen Bombenangriffe gegen kubanische Flugplätze zur Vernichtung der dort verbliebenen Flugzeuge. Sie blieben zum größten Teil erfolglos, und die kubanische Luftwaffe blieb weiterhin stark.

    1189 US-Kämpfer wurden gefangengenommen in Kuba. 115 Tote.«

    Vgl. Quelle: Einmischung der USA in die Weltpolitik (ria.ru)
    https://vid1.ria.ru/ig/infografika/step/Sputnik/einmischung_der_usa_in_die_weltpolitik/page558335.html

    DER SPIEGEL: Massenproteste in Kuba: »Die Menschen haben die Angst verloren« – DER SPIEGEL

    14.07.2021, R.S.

  3. Steht der bürgerlich-idealistische Traum vom humanistisch-sozialistischen Kuba vor seinem Ende?

    »Kubanische Revolution. Havanna ist überall. Anti-Kuba-Kampagne erreicht BRD. Antikommunisten demonstrieren vor Botschaft in Berlin. Anhänger der Revolution halten dagegen.«

    Vgl. junge Welt *

    Kommentar

    Ohne harte persönliche und tägliche Arbeit geht es eben nicht, auch nicht auf Kuba!

    Ist der Traum von Gleichheit und Freiheit – ohne Ausbeutung und Kapitalismus – auch auf Kuba an sein Ende angekommen?

    Ein tiefenpsychologisches Problem ist es in allen bisherigen realsozialistischen Ländern die lohnabhängige Bevölkerung für eine freiwillige Arbeitsleistung zu gewinnen und gegebenenfalls gar für den wirtschaftlichen und sozialen Aufbau im nachhaltigen Interesse der ganzen Gesellschaft zu begeistern.

    Die große Mehrheit der Erwerbsbevölkerung ist demnach nicht dazu bereit, für die soziale Gleichstellung und Gemeinschaft persönliche materielle Interessen hinten anzustellen. Daran ist eben auch weltweit der Realsozialismus gescheitert.

    Dem Einwand, aber auch in den Aufbaujahren des Sowjetregimes wurde für die Industrialisierung Brachialgewalt mit Millionen vor allem bäuerlichen Menschenopfern angewendet, muss man entgegenhalten: Das Gewaltregime der zaristischen Monarchie und deren Fürsten und die Überwindung der offenen und verdeckten Leibeigenschaft hätten die Bolschewiki nicht überwinden können, ohne ihre gewaltsamen Methoden zur Modernisierung des Landes in den 20ern und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Russland und die anderen Republiken zu Beginn der Herausbildung der UdSSR wären den westlichen Kolonialmächten ausgeliefert gewesen.

    Trotz der mörderischen Verbrechen an den alten Kadern und dem Offizierskorps der vormaligen zaristischen Armee in den 30er Jahren, ohne die gewaltsame Modernisierung der Sowjetunion hätte die Rote Armee dem faschistischen Deutschland im II. Weltkrieg nicht standgehalten.

    ►Bei aller schönen Theorie und Ideologie über den Sozialismus. Es ist eben nicht gelungen, nicht in der Partei und erst recht nicht in der Masse der Bevölkerungen, eine freiwillige Begeisterung im Massenbewusstsein bei der Mehrheit der Bevölkerung zu wecken. Für eine humanistische Gesellschaftsformation – ohne Ausbeutung und Kapitalismus – zu wecken.

    * Siehe: 15.07.2021: Havanna ist überall (Tageszeitung junge Welt)
    https://www.jungewelt.de/artikel/406335.kubanische-revolution-havanna-ist-überall.html

    Vgl. Kuba: Regierung macht nach Protesten erste Zugeständnisse – DER SPIEGEL

    15.07.2021, R.S.

  4. »China ruft die USA zur Aufhebung des Kuba-Embargos auf«

    Beijing · China Internet Information Center (CIIC) · 20.07.2021

    »China rufe die USA dazu auf, sofort und vollständig ihr Embargo gegen Kuba aufzuheben und hoffe, dass die USA die Beziehungen zu Kuba in Übereinstimmung mit Zweck und Prinzipien der UN-Charta und den Grundregeln der internationalen Beziehungen verbessern würden, sagte der Sprecher des Außenministeriums Zhao Lijian am Montag.

    „Dies diente den gemeinsamen Interessen beider Völker und trüge insgesamt zu Frieden und Stabilität in Amerika bei“, sagte der Sprecher in Antwort auf eine Frage über Kuba.

    China trete dafür ein, dass das Recht eines jeden Landes, unabhängig sein Gesellschaftssystem und seinen Entwicklungspfad zu wählen, respektiert werden sollte, so Zhao.

    China unterstütze Kuba darin, den Entwicklungsweg zu erkunden, der den eigenen nationalen Gegebenheiten angemessen sei. China wende sich entschieden gegen Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes, unterstütze entschlossen die Leistungen Kubas im Kampf gegen die Epidemie und die Errungenschaften des Landes hinsichtlich der Verbesserung des Lebensstandards und der Wahrung der gesellschaftlichen Stabilität und sei bereit die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern zu vertiefen.

    Zhao führte aus, dass China daran glaube, dass Länder die internationale Ordnung auf der Grundlage des Völkerrechts wahren, internationale Fairness und Gerechtigkeit schützen und sich gegen einseitige, einschüchternde Maßnahmen zur Wehr setzen sollten, welche einem Land von anderen Staaten durch militärische, politische und wirtschaftliche Maßnahmen aufgezwungen würden.

    Nach Angaben der kubanischen Seite habe das US-Embargo über einen Zeitraum von rund sechzig Jahren zu wirtschaftlichen Ausfällen in Höhe von mehr als 144,1 Milliarden US-Dollar geführt, sagte Zhao. Im 29. Jahr in Folge habe die UN-Generalversammlung eine Resolution verabschiedet, die zu einer Beendigung des Wirtschafts-, Handels- und Finanzembargos aufrufe, welche von den USA über Kuba verhängt worden sei.

    Dies spiegle die gemeinsamen Erwartungen der internationalen Gemeinschaft wider, sagte Zhao.«

    Vgl. China ruft die USA zur Aufhebung des Kuba-Embargos auf_China.org.cn
    german.china.org.cn/txt/2021-07/20/content_77639938.htm

    20.07.2021, R.S.

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