Ein Gespenst geht um

Unter einigen Genossen, Kollegen und Antifaschisten macht sich Enttäuschung, Niedergeschlagenheit und Frust breit. Das Gespenst das herumgeht nennt sich Resignation. Viele Genossen wissen natürlich, dass Karl Marx mit dem historischen Materialismus nachgewiesen hat, dass die bürgerliche Gesellschaft durch den Sozialismus abgelöst wird. Und nahezu alle wissen auch, das das nicht von alleine passiert. Aber manchmal sind die Verlockungen der bürgerlichen Gesellschaft erfolgreicher, als ein bolschewistisches Bewusstsein fordert.

Brutalste Ausbeutung, auch durch Kinderarbeit, finden wir häufig nur in Ländern, die uns weit weg erscheinen.  Bei uns verhungert kein Arbeiter, kein Angestellter und auch kein Arbeitsloser und dass trotz Kinder- und Altersarmut. Mit frühkapitalistischer Ausbeutung, hat das heute vermeintlich nichts zu tun. Irrtum! Bei uns in Mitteleuropa findet die Ausbeutung auf viel subtilerer Art statt. Aus Gewinnsucht werden wir unserer Lebensräume beraubt. Die Kriegsgefahr zugunsten von Ressourcen und Gewinnen umgibt uns täglich.  Zugunsten von Gewinnen der Pharmaindustrie werden wir sogar in Krankenhäusern zu Objekten, an denen sich gut, sogar sehr gut, verdienen lässt. Letztendlich werden wir, das arbeitende Volk, auf vielfältiger Weise, durch das Organ der Herrschenden, den bürgerlichen Staat, unterdrückt und entrechtet. Der bürgerliche Staat ist ein Organ der Klassenherrschaft, der mächtigsten, ökonomisch herrschenden Klasse. Er ist alles andere, als ein unabhängiges Gebilde, dessen Fehler nur korrigiert werden müssten. Dabei wird uns eingeredet, wir alle könnten daran etwas ändern, es muss nur die richtige Partei (mit-)regieren.  Tatsächlich ziehen alle Parteien den gleichen bürgerlichen Karren. Es ist völlig gleich, welche Partei „am Ruder“ ist. Solle dennoch einmal jemand, oder sogar eine Partei, es wagen das System aktiv infrage zu stellen, so hält der bürgerliche Staat seine Einheiten zur Sicherung der Unterdrückungsgewalt bereit.

Die Polizei und das Militär sind bewaffnet. Auf deren Kampffeld werden wir uns nicht begeben. Denn Selbstmörder sind wir nicht. Auch wir haben „Die Kunst des Krieges“ gelesen. Aufrechte, kommunistische Genossen waren weltweit erfolgreich im Partisanenkampf. Wenn wir aber von gewaltsamen Sturz reden und auch in unseren Schriften dies propagieren, dann wissen wir, dass der Sturz nicht auf parlamentarischer Ebene erfolgen kann. Daher werden unsere Kampfformen flexibel sein. Jedoch werden wir nicht kampflos zusehen, wenn sich der bürgerliche Staat mit seiner Polizei nebst Militäreinheiten an unseren Kindern vergreift. Da halten wir mit Sicherheit nicht freiwillig die zweite Wange hin.

Es gibt viele Möglichkeiten und Kampfformen. Um genau diese Möglichkeiten zu koordinieren und in die richtige Zukunft zu dirigieren, benötigen wir eine Kommunistische Partei. Eine kämpferische Partei, die wie Ernst Thälmann für den Sturz der bürgerlichen Diktatur und eine menschenwürdige Gesellschaft kämpft. Ziviler Ungehorsam könnte als Kampfform eine Anfangsaktion sein. Die portugiesischen LKW-Fahrer von Gefahrgut-Transporten haben 2019 gezeigt, wie sie mit einem Streik das ganze Land lahm legten. Weder Flughäfen, noch Tankstellen, auch viele Betriebe hatte keinen Kraftstoff mehr. So musste das portugiesische Militär als Streikbrecher herhalten. Spanische Kollegen zeigten sich solidarisch und blockierten mit ihren LKW‘s die Grenzübergänge.

Arbeitskämpfe müssen und werden wir begleiten und als Kampf, Klasse gegen Klasse, den politischen Klassenkampf mitorganisieren – das ist unser Ziel. Wenn wir uns in diesem Kampf befinden – wie wir es verstehen -, dürfen wir uns nicht selbstzufrieden zurücklehnen. Es muss weitergehen, Stufe für Stufe, bis wir eine bessere Gesellschaftsform erkämpft haben. Mit einer Politik der Selbstprofilierung und Klassenversöhnung, wie sie Sarah Wagenknecht und viele ihrer Parteifreunde betreiben, ist das nicht zu bewerkstelligen. Und einem sentimentalen Hinterherweinen einer verlorenen DDR-Romantik, ebenso wenig.

Wir, die Macher
der Onlinezeitung ROTER MORGEN

unterstützen den Kampf für eine

Bolschewistische Kommunistische Partei
und für ein
UNABHÄNGIGES  SOZIALISTISCHES  DEUTSCHLAND

Die Redaktion

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