Deutsche Arbeiter, ausländische Arbeiter, eine Arbeiterklasse!

Fiete Jensen – 19. Oktober 2020

Klassensolidarität ist gerade jetzt in einer Zeit wichtig, wo angesichts des Brandes im Flüchtlingslager Moria die übelste Hetze gegen unsere ausländischen Kollegen von der Regierung des Herrn Asyl-Hofer veranstaltet wird.

Wovor sind denn die Kollegen samt ihren Familien geflüchtet? Es ist der Hunger und weil die Despoten in ihrem Heimaten nichts anderes können, als sie bis aufs Blut auszubeuten und den Militärstiefel gegen die Arbeiter einzusetzen. Das findet nicht nur in Afrika oder Arabien statt, sondern auch vor unserer Haustür in Belarus. Hier gebraucht der Despot Lukaschenko seine Polizeiknüppel und Militärstiefel, um die gegen ihn streikenden Arbeiter zu bändigen. Behilflich dabei ist sein Bruder Putin, der in seinem kapitalistischen Reich auch nur eines kennt, nämlich die Knute gegen die Arbeiter.

Stellt euch vor, auch diese Arbeiter haben die Schnauze voll von diesen Regimes und stimmen nicht mehr mit Wahlzetteln ab, weil da ohnehin gefälscht wird, sondern mit den Füßen. Zu 100 Tausenden würden sie versuchen, in das gelobte Land der Mutti-Merkel kommen, weil sie täglich hören, wie sehr sie Mitleid mit den geschundenen und unterdrückten Menschen hat.

Die erste Flüchtlingswelle 2015 wurde ebenfalls aus dieser bitteren Unzufriedenheit und der darauf folgenden Öffnung der Grenzen entfacht. Nun aber sind sie dicht und die Lager in Griechenland umzäunt und zu KZs geworden. Die Wut der Kollegen dort ist riesig und so fackelten sie in ihrer Verzweiflung die Schandflecken der so oft gepriesenen „kapitalistischen Humanität“ und „Menschenrechte“ ab. Das Gezeter und Gehetze aus dem bürgerlichen Lager ging weiter und nun werden Gummiknüppel und Tränengas gegen hungernde, durstende Kollegen eingesetzt und es ist nur eine Frage der Zeit, wann dem Kugeln folgen und Blut fließt. Die Korrespondentin Isabel Schayani sagt am 12. September in einem Videobericht für den WDR: „Die Versorgungslage ist so, das man denkt: Dies ist nicht mehr Europa„. Das ist noch sehr gelinde ausgedrückt, dennoch ist ihr Videobericht sehenswert, wenn man auch zwischen den Zeilen lesen kann. >>>

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Klassensolidarität ist keine Unterstützung der Regierung!

Für uns steht die Klassensolidarität an erster Stelle, den jetzt Leidenden von Moria muss sofort geholfen werden, unabhängig davon, ob andere kapitalistische Staat es ebenfalls tun!

„Mutti-Merkel“ und Konsorten wollen nun über 1550 Schutzsuchende nach Deutschland holen. Das ist gut, doch haben diese Herrschaften völlig andere Gründe für ihr Handeln, als wenn wir es begrüßen und von Klassensolidarität sprechen! Die Europäische Kommission bestimmt unter deutschem Einfluss, dass nicht nur Asylsuchende, sondern auch andere Menschen aus Osteuropa und den Balkanstaaten als billige Arbeitskräfte ohne Schutz und unter besonders prekären Arbeitsbedingungen für das deutsche Kapital schuften dürfen. In diesem Sinne wird die Profitmaximierung der herrschenden Klasse Europas – und ganz wesentlich der deutschen Industrie – garantiert. Und so lässt sich noch mal deutlicher die Asylpolitik Deutschlands verstehen: Eine Politik, die der Logik der Nützlichkeit zur Flucht oder Migration gezwungener Menschen zum Zweck der Aufrechterhaltung leicht und billig ausbeutbarer Arbeitskraft dient. Zudem werden dringend Facharbeiter für die deutsche Wirtschaft gesucht. Junge Schutzsuchende gelten als lehrig, strebsam und dankbar. Es sind die real unterscheidenden Gesetze des deutschen Staates, die die Arbeiterklasse in Deutschland in „einheimische“ und „ausländische“ Arbeiterinnen und Arbeiter spaltet.
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Das dürfen wir nicht zulassen!

Wir, die Klassenbrüder und -schwestern der Schutzsuchenden müssen Partei ergreifen und für ihre Rechte eintreten! Die eingereisten Kolleginnen und Kollegen haben keine Rechte und müssen immer mit der Ablehnung ihres Asylersuchens rechnen und das heißt Abschiebung in eine ungewisse Zukunft in neues Hungerelend, Verhaftung und oftmals auch Folter und Mord!

Aber die Kollegen in Asien und Afrika müssen sich auch selbst am revolutionären Widerstand beteiligen und dürfen nicht den einheimischen Oligarchen, Familien- und Stammesclans und deren korrupten politischen Eliten ihre Heimat zur Ausbeutung und zum Verkauf der vorhandenen Rohstoffe überlassen. Die Plünderung der vorhandenen Reichtümer in den Herkunftsländern der Migranten muss von ihnen selbst vor Ort beendet werden! Wir, das deutsche Proletariat können unseren Beitrag für den Sturz dieser Ausbeuterklasse mit ihren hervorragenden Verbindungen zum Imperialismus am besten unterstützen, in dem wir unsere Ausbeuter, die Bosse der Fabriken und Banken an den Pranger stellen, zum Teufel schicken und ihnen die Macht entreißen!
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Deutsche Arbeiter, ausländische Arbeiter, eine Arbeiterklasse!

Vorwärts und nicht vergessen die Solidarität
mit unseren Kollegen, die hier in Europa Schutz suchen!

Hoch die internationale Solidarität!

 

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Lest dazu auch:

Moria in Flammen – Flüchtlinge rennen um ihr Leben

Klassenbrüder in Seenot

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1 Kommentar

  1. Erdöl und Uran für Frankreich und Deutschland in Afrika 2021

    Von Reinhold Schramm

    »Antiterrorkampf in Mali. Drei französische Soldaten durch Sprengsatz getötet.
    In Westafrika sind mehr als fünftausend französische Soldaten im Einsatz – nun gab es einen Anschlag durch eine improvisierte Sprengfalle. In dem Land ist auch die Bundeswehr stationiert.«

    Vgl. Spiegel-Politik *

    Kommentar

    Erdöl und Uran in Afrika.
    Die Bundeswehr in Mali.

    Die französisch-deutsche Moral in Mali.

    „Langfristig hat Frankreich ein Interesse daran, Bodenschätze in der Sahelzone zu fördern, insbesondere Erdöl und Uran, das der französische Atomkonzern Areva im Nachbarland Niger bereits seit Jahrzehnten gewinnt“, sagt Katrin Sold von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). **

    Würde der Terrorismus den wirtschaftlichen Interessen Frankreichs in Mali wie in anderen Regionen Afrikas dienen, so würde die französische Regierung den dortigen Terrorismus für die Durchsetzung französischer Wirtschaftsinteressen einsetzen.

    Erinnert sei doch nur an die tägliche Praxis des vom französischen Staat praktizierten Terrorismus während der Kolonialzeit wie in der Gegenwart, bspw. in Asien, Nahost und so auch noch heute in Afrika. Afrikanische und asiatische Kleptokratien fanden stets die französische Förderung und Unterstützung, wenn es um einen Zugriff auf begehrte Rohstoff ging, so auch in Mali für die Rohstoffversorgung der französischen Atomindustrien.

    ●, selbst auch hieran beteiligt sich die Bundesregierung und Bundeswehr, so ganz im Gegensatz zum postulierten Atomausstieg.

    Vgl. Mali: Drei französische Soldaten durch Sprengsatz getötet – DER SPIEGEL

    ** Siehe: Frankreichs Interessen in Mali | Welt | DW | 17.01.2013

    29.12.2020, R.S.

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