ANF-NEWS – 26. November 2020
Die Arbeiterpartei Kurdistans gibt es nun seit 42 Jahren. Sie gründete sich als organisierte Selbstverteidigung gegen den faschistischen Terror und Genozid, den der türkische Staat gegen die kurdische Gesellschaft verübte. Sie gründete sich außerdem mit dem Ziel eines unabhängigen, vereinigten und sozialistischen Kurdistans. Der Beweis dafür, dass diese Utopie lebt, ist die Umsetzung des Demokratischen Konföderalismus in Rojava (Demokratische Föderation Nord- und Ostsyrien).
In NRW gelten im November strengere Corona-Regeln. Vor diesem Hintergrund hatte die Initiative „Unsere Utopie gegen ihre Repression“ die für den 21. November in Köln anlässlich des 27-jährigen PKK-Verbots geplante Großdemonstration abgesagt. Stattdessen fand ein bundesweiter dezentraler Aktionstag statt. Alle „freiheitsliebenden, feministischen, antirassistischen, antikapitalistischen und demokratischen Menschen“ waren eingeladen, Kundgebungen in ihren Städten anzumelden, um für eine befreite Gesellschaft in Deutschland, Kurdistan und überall auf der Welt aufzustehen.
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Die Arbeiterpartei Kurdistans
Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gibt es nun seit 42 Jahren. Sie gründete sich als organisierte Selbstverteidigung gegen den faschistischen Terror und Genozid, den der türkische Staat gegen die kurdische Gesellschaft verübte. Sie gründete sich außerdem mit dem Ziel eines unabhängigen, vereinigten und sozialistischen Kurdistans. Der Beweis dafür, dass diese Utopie lebt, ist die Umsetzung des Demokratischen Konföderalismus in Rojava (Demokratische Föderation Nord- und Ostsyrien).
Die PKK organisierte sich dort zusammen mit der Gesellschaft, sodass sich die Menschen vor Ort inmitten der Angriffe des IS und des türkischen Staates nicht daran hindern ließen, weitere Grundlagen für eine befreite Gesellschaft aufzubauen. Grundpfeiler des Demokratischen Konföderalismus sind: Geschlechterbefreiung, Ökologie und die Organisierung einer basisdemokratischen Gesellschaft.
Es war der Widerstand der YPJ, YPG und der Guerilla der PKK, der die Menschlichkeit im Kampf gegen den Faschismus des Islamischen Staates (Daesh) verteidigte. Ihr Einsatz verhinderte im Sommer 2014 den Völkermord an der ezidischen Bevölkerung in Şengal!
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Weg mit dem PKK-Verbot!
Mithilfe des PKK-Verbots versucht die Bundesregierung seit 27 Jahren eine der wichtigsten demokratischen Kräfte unserer Zeit mundtot zu machen. Die systematischen Einschüchterungsversuche spiegeln sich in tausenden Gerichtsverfahren, hunderten von Festnahmen und Razzien wider. Die Unterdrückung, welche die kurdische Bewegung in der Türkei erfährt, wird in Deutschland fortgeführt. Aufgrund wirtschaftlicher Interessen spielt der deutsche Staat dem Despoten Erdogan in die Hände.
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Schluss mit Repression und Kriminalisierung!
Kurdische Vereine werden kontrolliert, linke Genossen/-innen erfahren massive Kriminalisierung und Gewalt. Auch nach den Debatten um Black Lives Matter ist sich die Polizei in Deutschland nicht zu schade, Aktivisten/-innen, Migranten und Demonstranten of Color mit einer Härte anzugehen, die zeigt, wie sehr der deutsche Staatsapparat auf Rassismus basiert!
Während organisierte Nazis und Rassisten als Teil des deutschen Polizeiapparates und Teil des Verfassungsschutzes agieren, wachsen faschistisch organisierte Terrornetzwerke in Deutschland stetig weiter. Wir fordern: Schluss damit!
Weil wir ein gutes Leben für alle wollen, weil wir uns über die Grenzen des für uns vorgesehenen Rahmens hinweg bewegen und uns nicht mit den Zuschreibungen eines rassistisch-patriarchalen Systems identifizieren wollen, werden wir alle kriminalisiert. Die Gewalt und Repression gegen Sympathisant*innen der PKK ist ein Angriff gegen die demokratische Gesellschaft und betrifft uns somit alle!
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Unsere Utopie gegen ihre Repression!
Weltweit regt sich der Widerstand gegen den patriarchal-rassistischen „Normalzustand“ der kapitalistischen Moderne, weltweit wird versucht diese Widerstände zu brechen. Doch unsere antipatriarchalen, antikolonialen, antikapitalistischen, demokratischen Kräfte sind nicht aufzuhalten!
Wenn wir unsere Kämpfe verbinden und damit beginnen, gemeinsam für eine feministische, ökologische und demokratische Gesellschaft überall einzustehen, dann können wir eine neue Welt schaffen! Eine Welt, in der viele Welten Platz haben!
Video: Erfolgreicher Aktionstag gegen PKK-Verbot
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Video: Entwicklung der PKK hin
zu einer nationalen Befreiungsbewegung
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